cover
autor

Autorenfoto: © Sebastian Knoth

CARSTEN SEBASTIAN HENN ist Kulinariker durch und durch. Er studierte Weinbau in Australien und besitzt einen Weinberg an der Mosel, er hält Hühner und Bienen, ist ausgebildeter Barista und einer der renommiertesten Restaurantkritiker Deutschlands. Seine Romane und Sachbücher haben eine Gesamtauflage von fast einer halben Million Exemplare.

Liebe Leserin, lieber Leser,
 
in diesem Booklet finden sich die wichtigsten Kapitel aus Archibald Callaghans Standardwerk zum Thema Gin – zu seinen Lebzeiten leider niemals veröffentlicht. Archibald ist der Vater von Cathy, einer der beiden Hauptpersonen in meinem Kriminalroman ›Der Gin des Lebens‹. Gemeinsam mit Bene Lerchenfeld ist sie in dem Buch auf der Suche nach der Rezeptur für einen unfassbar guten Gin. Allerdings gibt es Kräfte, die das verhindern wollen, und auch nicht vor Mord zurückschrecken.
 
Geschrieben habe ich diesen Roman aus einem ganz einfachen Grund: Ich liebe Gin. Und ich wollte dort einen Krimi spielen lassen, wo die älteste Gin-Destillerie der Welt steht, in der südenglischen Hafenstadt Plymouth. Direkt in der Nähe liegt das Dartmoor, wo schon der Hund von Baskerville sein Unwesen trieb – also eine klassische Krimigegend.
 
Viel Genuss beim Lesen – am besten mit einem kühlen Gin Tonic in der Hand!
 
Carsten Sebastian Henn

cover

»Gin – Alles, was du wissen musst«
von Archibald Callaghan (Plymouth/Devon)

DIE URSPRÜNGE DES GINS

Wir Briten behaupten gern, dass der Gin bei uns erfunden wurde. Aber das stimmt leider nicht. Hier in Plymouth haben wir zwar die älteste noch existierende Gin-Distillery der Welt, aber es war auf dem Kontinent, genauer: in den Niederlanden, wo alles anfing. Erstmals von einem Wacholderschnaps namens Genever berichtete der deutsch-niederländische Arzt und Naturwissenschaftler Franciscus Sylvius (1614  1672). Er wird deshalb auch als »Urvater des Gin« bezeichnet.

Allerdings gab es auch schon viel früher Wacholder-Spirituosen, die ersten Belege finden sich um das Jahr 1000 nach Christus in Palermo. Wacholder galt lange Zeit als Heilmittel für Beschwerden im Harnbereich und gegen Sodbrennen. Auch gegen Gicht und Rheuma sollte er helfen. Im Mittelalter setzte man Wacholder sogar gegen die Pest ein.

Auch Sylvius’ Genever war ursprünglich als Heilmittel gedacht, er sollte Magenbeschwerden lindern. Seinen großen Erfolg verdankte er aber dem guten Geschmack. Der Name stammt übrigens vom französischen Wort für Wacholder: genévrier.

Während des spanisch-holländischen Krieges (1568  1648), in dem anglikanische Engländer die Niederländer unterstützten, hatten unsere Soldaten Genever kennengelernt. Und als Wilhelm III Gin Craze